Es war 1922, als der Berliner Mozart-Chor gegründet wurde. Zu dieser Zeit war Erich Steffen (geboren 1900, gestorben 1974) Lehrer an einer der Grundschulen in Berlin-Weissensee.
Er suchte sich Schüler und Schülerinnen mit guten Stimmen heraus, um mit ihnen mehrstimmige Chorsätze einüben und singen zu können. Er gewann zusehends Freude an dieser Arbeit und spürte sein Talent dazu.
Schon ein Jahr später, 1923, gab er mit seinem Chor ein erstes Konzert in der Singakademie im historischen Zentrum Berlins, einem der bekanntesten Konzertsäle Berlins. Es wurde ein großer Erfolg und brachte dem Chor eine Einladung zu einer Konzerttournee durch die nordostdeutschen Provinzen Mecklenburg und Pommern ein.
1924 unternahm er dann mit etwa 100 Kindern im Alter von 8 bis 14 Jahren eine Konzertreise nach Südwestdeutschland, in zwei Eisenbahnwagen, begleitet von einigen Lehrern. Zum musikalischen Repertoire des Chores gehörten, dem Verständnis der Kinder angepaßt, vor allem Volkslieder, Madrigale und mehrstimmige Kunstlieder, insbesondere auch von Berliner Komponisten des 18. und 19. Jahrhunderts.